In diesem Beitrag erfahrt Ihr etwas über Sportklettern, eine relativ junge Sportart bei Olympia. Nach der Premiere in Tokio 2021 ist die Sportart bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Paris vom 26. Juli bis 11. August in diesem Jahr erst zum zweiten Mal dabei.
Geschichte
Sportklettern ist eine Form des Freikletterns, wobei der sportliche Aspekt im Vordergrund steht. Dabei wird beim Klettern auf Steighilfen verzichtet, nicht jedoch zwingend auf Sicherungsmittel wie Bohrhaken, Gurt und Seil. Die Wurzeln liegen im Gedanken des Freikletterns. Bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts waren, vor allem im Alpenraum, die ersten Sportkletterer aktiv. 1985 wurde in der Nähe von Turin mit der Veranstaltung „SportRoccia“ der erste organisierte Kletterwettbewerb ausgetragen. Seit 1991 werden Weltmeisterschaften in den Disziplinen Lead und Speed (Erklärungen zu den Disziplinen findet Ihr weiter unten) ausgetragen. Die dritte olympische Disziplin, das Bouldern, kam 2001 zu den Weltmeisterschaften dazu. 2018 war Sportklettern das erste Mal Teil der Olympischen Jugendspiele in Buenos Aires.
Sportklettern bei Olympia
Bei den olympischen Spielen in Tokio 2021 wurden die drei verschiedenen Disziplinen Lead, Speed und Bouldern zu einem Wettkampf zusammengefasst.
Bei den Spielen in Paris ändert sich nun wiederum der Wettkampfmodus. Es wird je zwei Wettkämpfe für männliche und weibliche Athleten geben. Die Disziplinen Bouldern und Lead werden in einer Kombination zusammengefasst. Das Speed-Klettern findet als eigenständiger Wettbewerb statt. Durch diese Veränderungen steigt die Anzahl der Teilnehmer:innen von 40 auf 68 Sportler:innen. Außerdem gibt es mehr Medaillen zu gewinnen, wodurch die Wettkämpfe noch spannender werden. Durch die Aufsplittung der Disziplinen können sich die Kletterer besser auf den jeweiligen Wettkampf spezialisieren und das Niveau der Leistungen noch höher schrauben.
Disziplinen
Lead: Beim Lead klettern die Athlet:innen, gesichert durch ein Seil, in sechs Minuten an einer Kletterwand so hoch wie möglich, ohne die Strecke vorher gesehen zu haben. Dafür haben sie nur einen Versuch. Die Punkte werden nach der entsprechenden Höhe, bzw. den erreichten Griffen vergeben.
Bouldern: Beim Bouldern haben die Athlet:innen vier Minuten Zeit, an einer 4,5m hohen Kletterwand eine vorgegebene Route (sog. Problem) zu klettern. Dabei sind sie nicht gesichert. Die Athlet:innen erhalten für das Erreichen verschiedener Zonen bzw. des letzten Griffes („Top“) der Route Punkte. Für jeden weiteren Versuch bis zum Erreichen des weitesten Griffes, werden jeweils 0,1 Punkte abgezogen. Wird die Route beim ersten Versuch („Flash“) erfolgreich geklettert, erhalten die Athlet:innen die Höchstpunktzahl (25 Punkte). Während des Wettkampfes müssen mehrere Routen geklettert werden.
Speed: Beim Speed treten zwei Athlet:innen gleichzeitig gegeneinander an. Sie müssen versuchen, so schnell wie möglich das Touchpad am Ende der 15 m hohen Kletterwand zu erreichen. Diese Kletterduelle werden im K.O.-Modus ausgetragen. Die Route ist dabei weltweit standardisiert. Auch die Neigung der Kletterwand von fünf Grad ist bei allen Wettkämpfen gleich.
Klettern in Berlin
Auch in Berlin gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten zu klettern, sei es an klassischen Kletterwänden, in Bouderhallen, in Klettergärten oder anderen Kletterparks. Eine Übersicht der Möglichkeiten zum Klettern und Bouldern findet Ihr hier.
In Marzahn-Hellersdorf ist vor allem der Wuhletalwächter im Eichepark zu nennen. Das ist ein 17,5 m hoher Kletterturm, der vom AlpinClub Berlin e.V. betrieben wird. Allerdings muss man Mitglied im AlpinClub Berlin sein und einen Klettertermin buchen. Das ist hier möglich. Außerdem gibt es in der Stendaler Straße in Hellersdorf das BergWerk. Berlin, Europas größten Indoor-Kletterpark, der allerdings nur wenig mit den beschriebenen Sportkletterarten gemein hat.